An vier Festivaltagen im September 2012 bekamen die Zuschauer in den gut besuchten Kinosälen Einblicke in die kreative Seele der Mannheimer Partner- und Freundschaftsstädte. Neben einem Gespräch zum Festival sehen Sie folgende Filme der „Rolle 1“:
Amulett
Jessica Pillar, 8:44 min
Das Kurzdrama „Amulett“ verfolgt das Leben und den alltäglichen Kampf von Chloe – einer verschrobenen 23-Jährigen – und ihre unkontrollierbare, absurde Fixierung auf abergläubische Rituale und Überzeugungen.
Bruderschaft der Pastete
Arunas Eimulis, 18:15 min.
Der Protagonist erwacht aus einem Albtraum und scheint bereits im nächsten gefangen zu sein. Ein düsteres Szenario, schwarzer Humor und Zombies werden mit existenziellen Fragen kombiniert: Können schwache Menschen, die mit skurrilen Situationen konfrontiert werden, gestärkt aus ihnen hervor gehen? Können sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und die Welt verändern?
Die neue Mitte
Signe Theill, 3:05 min.
Der von Gerhard Schröder eingeführte Begriff der „Neuen Mitte“ wurde von Angela Merkel übernommen, ist jedoch bis heute undefiniert geblieben. Die Diskussion um Hartz IV füllt die Leere einer nicht vorhandenen gesellschaftlichen Vision. Ebenso leer ist der Schloßplatz in Berlin. In der Mitte Berlins – der Mitte der Gesellschaft – blicken wir auf eine temporäre Existenz, die als Albtraum in vielen Köpfen spukt.
Flut
Keren Alexandroni, 10:07 min.
Ein grauer Morgen am Hafen von Haifa. Eine Frau raucht auf einem schwankenden hölzernen Pier. Ein Kind rudert in einem roten Boot. Ein wahrscheinlich fiktives Mädchen steht am rosaroten Inselstrand und beobachtet ein davonsegelndes Schiff. Eine singende Stimme veranlasst sie alle zum weiterziehen.
R1138
Sebastian Natto (Heidelberg), 7:40 min.
Wir alle sind kleine Rädchen im großen Getriebe. Wir alle werden vom System verschluckt. Und manche leben ganz gut damit, so wie Nummer R1138. Routine, Disziplin und Struktur bilden seinen Lebenssinn. Doch dann geschieht das Unvermeidliche.
Schwarzer Sonntag
Jarosław Piskozub, 6:54 min.
Jeden Sonntag treffen sich die Dorfbewohner rund ums Stadion und beginnen ihr wöchentliches Ritual. Für eine kurze Zeit vergessen sie ihre Alltagsprobleme und finden Ablenkung in diesem spannenden Wettkampf.
Symphonie der Dumpfbacken
Volker Heymann, 4:54 min.
Krisensitzung der Außendienstler eines mittelständischen Unternehmens. Ihr Produkt: Wackeldackel. Der Absatz dümpelt trostlos dahin, eine neue Strategie muss her! Die fünf Mitarbeiter identifizieren sich 100 %-ig mit ihrem Produkt und nicken hirnlos alle Vorschläge ihres Chefs ab. Frau Emily, die externe Marketing-Expertin, mischt mit einem jazzig-rhythmisierten Plädoyer die tumbe Männerrunde auf.
Tetrist
Melis Bilgin, 2:48 min.
Eine Neugestaltung der Istanbul Skyline als ein zum Scheitern verurteiltes Tetris-Spiel – zum Soundtrack von Istanbuler Musik aus dem letzten Jahrhundert.
(pause)Zeit- und Bewegungsstudie
Anthony Shapland, 9:45 min.
Der Film fängt die letzten Tage der Glynn Vivian Galerie ein, während die Angestellten aufgrund einer großen Renovierung alles zusammenpacken und schließlich ausziehen. Anstelle des üblichen musealen Blicks auf Exponate, wird der Ort selbst zum Handlungsträger. Eine zurückhaltende Schwarz-Weiß Aufnahme, sorgfältig gewählte Kameraeinstellungen und eine aufwändige Montage von den sich stetig leerenden Räumen vermitteln uns die Aura der Galerie.